Foto: Franco Petruzzi
Abendstimmung überm Circusplatz in Rapperswil-Jona SG – tatsächlich auch «it’s magical»; © Ingrid Riva, 2025
Luftaufnahmen über dem Circusplatz in Rapperswil-Jona SG von Marcel Hutzli, www.circusdream.ch
Aufbau Zaunplatz in Glarus 2025: Teil 1 und Teil 2; Fotos: Franco Petruzzi
Panorama «KNIE auf dem Zaunplatz in Glarus 2025»; rechts «Glärnisch» und links «Gross Chärpf» · Foto: Urs Zuppinger
Impressionen vom Zaunplatz/Landsgemeindeplatz Glarus, Gastspiel vom 22. bis 23. März 2025; unten: mit Klick ins Bild zu den Informationen!
Fotos: Urs Zuppinger
Leserbrief in der Südostschweiz vom 17.05.10
Die schöne Mär vom Circus Knie
In der vorletzten Ausgabe des «GlarusMitte-Anzeigers» titelt Walter Hauser: «Ludwig Knie half beim Brand von Glarus». Im Bericht lässt er die Leserschaft im Unklaren über den Ursprung seiner Informationen. Eine Möglichkeit wäre das Buch «Knie – die Geschichte einer Circus-Dynastie» von 1968.Dort wird auf den Seiten 60 und 61 eine anrührende Geschichte der Brandnacht erzählt, die mit einem falschen Datum beginnt. Eine weitere, aber wohl nicht benutzte Quelle wären Leserbriefe von 1956 in den «Glarner Nachrichten». Die Schreiber «Fr.» und «D. Stauffacher» sind da offensichtlich im Zwiespalt von kolportierten Legenden und der Tatsache, dass im minutiösen Rechenschaftsbericht des «Hülfskomites» von 1862, worin selbst Kleinstbeträge aufgelistet sind, das Wort «Knie» nirgends zu finden ist. Das ist verwunderlich, da Annahme, Registrierung und Verteilung der Spenden konsequent über dieses Gremium liefen.Was die hohe Gabe vollends zur Mär macht ist ein Protokolleintrag zur Gemeinderatssitzung vom 10. Februar 1865, wo unter Paragraph 4 zu lesen ist: A) Randvermerk – «Seiltänzergesuch abgewiesen» und B) Text – «Die Witwe von Seiltänzer Carl Knie frägt von Zug aus an, ob ihr nicht gestattet werde in Glarus Vorstellungen zu geben, was aber wie früher die Theatergesuche abgelehnt wird».Eine solche Ablehnung wäre so kurz nach einer Hochherzigkeit eine himmelschreiende Ungerechtigkeit gewesen. Und das traut wohl niemand dem damaligen Gemeinderat zu.Und da ist noch die Sache von der angeblichen Platzgeldbefreiung. Es ist noch nicht verifiziert, doch scheinen bis ins 20. Jahrhundert hinein überhaupt keine Abgaben von gastierenden Artisten erhoben worden zu sein. Nach Auskunft von Direktor Rolf Knie 1956, hat der Circus ab zirka 1930 pro Tag 300 Franken bezahlt – was übrigens heute noch der Fall ist (trotz Geldentwertung).Auch nach dem Kirchenbrand von 1940 hat das Unternehmen Knie nach neuesten Nachforschungen keine Vergünstigungen erhalten, obwohl offensichtlich seine tschechischen Mitarbeiter Hilfe geleistet haben. Im Gegenteil, es war der Circus, der dem Gemeinderat zum erlittenen Unglück sein Beileid bezeugte.Zusammengefasst: Es gibt keinen Positivbeleg für die Teilnahme an Lösch- und Hilfseinsätzen sowie Benefizvorstellungen der Seiltänzerfamilie Knie im Jahre 1861. Für 1940 kann zwar von Hilfeleistungen der tschechischen Zeltarbeiter ausgegangen werden, eine Privilegierung des Circus Knie fand aber nicht statt.Falls die weiteren Teile des oft angekündigten Werkes zum Stadtbrand von gleichem Stoff sind wie die Knie-Legende, so empfehle ich den Titel «Geschichtchen und Gerüchte rund um den Brand von Glarus». Dieser entspräche dem Boulevardstil, den Walter Hauser gekonnt pflegt und beherrscht. Und zum «Trost» des auch hier beliebten Circus-Unternehmens Knie sei noch der Nachsatz des «kleinen ‘t’» zu einer der Einsendungen von 1956 wiedergegeben: «Auf alle Fälle ist die Legende schön wie die vom Wilhelm Tell.»
August Berlinger, Glarus
Tournée-Orte 2025
Circus KNIE in Chur GR, Obere Au © Robin Heras
Drohnenflug über Zeltstadt auf dem Sechseläutenplatz in Zürich; © Facebook/Pilot: Sacha Manega
Banderole 2025; Fotos: Urs Zuppinger
Zusatzreklame Zürich 2025
KNIE-Billett 2025 für Wil SG
Ganzseitiges Inserat 2025 by Mirko Noser
Inserat im Amtlichen Anzeiger «Azeiger» für Solothurn und Umgebung 29/2025: